österreichischer Jurist, Politologe und Politiker; SPÖ; Bundespräsident 2004-2016; MdP 1971-1983 und 1987-2004; Präsident 1990-2002 und stellv. Präs. 2002-2004 des Nationalrats; Bundesminister für Wissenschaft und Forschung 1983-1987; geschäftsführender Obmann 1975-1983 und Obmann 1987-1990 der SPÖ-Fraktion; stellv. SPÖ-Vors. 1979-2004
* 9. Oktober 1938 Graz/Steiermark
Herkunft
Heinz Fischer wurde am 9. Okt. 1938 kurz nach dem sog. "Anschluss" Österreichs an Nazi-Deutschland in Graz/Steiermark als Sohn der Emmi und des Dr. Rudolf Fischer in eine sozialistische Familie hineingeboren. Als der Vater seinen Posten beim Magistrat der Stadt Graz verlor übersiedelte die Familie während des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) zurück nach Wien. Die Zeit des Luftbombardements auf die Hauptstadt 1944/1945 verbrachte er mit seiner Schwester Edith zunächst bei einer Cousine der Mutter im burgenländischen Örtchen Pamhagen, später im niederösterreichischen Loich. Das erwachende politische Interesse des jugendlichen F., der sich Mitte der 1950er Jahre dem Verband sozialistischer Mittelschüler (VSM) anschloss, wurde nach eigenem Bekunden forciert, als sein Vater 1954-1956 Staatssekretär in der Koalitionsregierung aus konservativer Österreichischer Volkspartei (ÖVP) und Sozialistischer Partei Österreichs (SPÖ) unter Bundeskanzler Julius Raab (ÖVP) war.
Ausbildung
F. beendete 1945 die erste Klasse in Loich und setzte nach Kriegsende seine Volksschulbildung an der Otto Glöckel-Schule in Wien Hietzing fort. 1948-1956 besuchte er ...